Die Wundheilungsprozesse erhöhen den Nährstoffbedarf bei den Betroffenen. Jeder Mangel eines Makro- oder Mikronährstoffes kann ein limitierender Faktor für die Gewebeneubildung werden. Zudem ist das Risiko einer Mangelernährung besonders bei älteren und pflegebedürftigen Personen erhöht. Daher sollte für die Betroffenen im Idealfall der Ernährungsstatus erhoben und daraus ein individueller Ernährungsplan abgeleitet werden.
Dies ist im Alltag aufgrund der persönlichen Lebensumstände der Betroffenen oder anderer Faktoren nicht immer praktisch umsetzbar. In solchen Fällen kann eine Supplementierung wichtiger Makro- und Mikronährstoffe hilfreich sein. Die Supplementierung sollte dabei die vorgenannten Anforderungen an eine wundheilungs-unterstützende Ernährung berücksichtigen und darauf abgestimmt sein.
Vor allem der Eiweißbedarf wird durch alle Arten von Wunden erhöht und sollte bei der Ernährung berücksichtigt werden. Sehr große Wunden oder Wunden, die sehr viel Wundflüssigkeit verlieren, haben sogar einen stark erhöhten Eiweißbedarf. Hier liegt es in den Händen des Arztes oder des Wundexperten eine Beurteilung der Wundsituation und eine Anpassung der Eiweißzufuhr vorzunehmen. Hierbei muss der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen beachtet werden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion brauchen z. B. eine angepasste Diät und dürfen nicht große Mengen an Eiweiß zu sich nehmen.